Stellungnahme zum Feedback vom 07.07.2023

Sehr geehrte Frau Ülpenich,

wir nehmen Bezug auf die von Ihnen übermittelte E-Mail vom 06.07.2023 um 15:53 Uhr in der Sie die Versorgung Ihrer Mutter in unserer Pflegeeinrichtung in Swisttal-Buschhoven monieren.
Wir bedanken uns für Ihre Rückmeldung.
Ihre Feststellungen finden Sie in Kursivschrift unten aufgeführt, unsere Antwort jeweils darunter.

Sehr geehrter Herr Hölzer,
leider melde ich mich erst jetzt, weil schon wieder ein Vorfall krassester Art eingetreten ist. Meine Mutter hat Pflegestufe 4 und das nicht ohne Grund. Sie macht viele Dinge, die sie nicht soll.
Dadurch entsteht natürlich auch ein größerer Pflegeaufwand. Meine Mutter soll Tätigkeiten, wie Duschen, auf die Toilette gehen, an und ausziehen, etc. nicht alleine machen.
Trotzdem macht sie was sie will. einer der Gründe, warum sie in Ihrer Einrichtung wohnt und nicht zu hause.
Zum heutigen Fall 07.07.2023:
Anbei ein Foto, wie ich meine Mutter vorgefunden habe. Ich war entsetzt. Es gibt eine ärztliche Verordnung, die aussagt, dass das Wasser, welches meine Mutter trinkt, überwacht werden soll.
Leider klappt das in ihrem Haus nicht. Sie ist jetzt schon wieder ins Krankenhaus gekommen, weil sie zu wenig getrunken hat. Dieser Zustand verschlimmert nicht nur ihre Demenz, sondern auch ihre körperliche Verfassung.

Wir bedauern die Verkettung der Ereignisse. Uns liegt keine ärztliche Verordnung vor, die eine Trinkmenge vorgibt. Allerdings ist beauftragt, dass nicht nur eine Verordnung dahingehend angefragt wird, sondern auch ein Trinkprotokoll zukünftig in der Einrichtung geführt ist.

Abgesehen davon, dass sie wieder ohne eingesetzten Zahnersatz, Brille, Hörgeräte nicht in der Auflade Box und kein BH angezogen.
Währenddessen mir egal ist wie oft sie sich den auszieht, muss dafür gesorgt werden, dass meine Mutter einen anhat.

Die Umstände, dass Sie Ihre Mutter so vorfinden mussten, bedauern wir sehr. Gemäß unserer Dokumentation wissen wir, dass Ihre Mutter häufig Kleiderwechsel vornimmt oder sich von Prothesen entledigt-sogar mehrfach am Tag. Die Abweichungen zu Ihrer Beanstandung sind an diesem Tag nicht dokumentiert worden, ergründen sich aber aus den bekannten Umständen. Entsprechend haben wir dennoch die Dringlichkeit erhöht, dass Ihre Mutter noch engmaschiger beobachtet wird und wir Abweichungen noch präziser dokumentieren. So können wir die Zustände zukünftig gemeinsam besser nachvollziehen.

Außerdem habe ich am Dienstag in der Station mitgeteilt, dass ich meine Mutter zwischen 10:30 Uhr und 10:45 Uhr abhole zwecks Termin beim Orthopäden um 11:15 Uhr in Duisdorf Rochusstraße.
Nicht nur, dass der Sabber aus dem Mund lief (kein Normalzustand) und die dreckige Hose, die sie anhatte, hatte sie keine Unterwäsche (Windel und BH) an. Dadurch war sie natürlich total eingenässt.

Aus den bekannten Umständen können wir nur mutmaßen, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Gemäß der Pflegedokumentation wurde Ihre Mutter morgens vollständig versorgt.

Als ich sie vorgefunden habe, war meine Mutter nur geringfügig ansprechbar. Zudem schien sie abwesend zu sein. Aus eigener Kraft konnte sie auch nicht mehr aufstehen, geschweige denn laufen.

Es reihen sich aus den bekannten Umständen Konsequenzen aneinander. In der Pflegedokumentation ist nachzuvollziehen, dass Ihre Mutter wenige Minuten zuvor noch eigenständig vom Gemeinschaftsraum auf die Terrasse gegangen ist.

unter anderem stand eine vom Haus angestellte Person neben meiner Mutter und telefonierte. Es interessierte diese Person (Name?) nicht im Geringsten, dass meine Mutter fast vom Stuhl kippte.

Dieses Verhalten akzeptieren wir genauso wenig wie Sie und können Ihnen nur zustimmen. Das Verhalten stellt ein unglückliches Bild dar, ganz gleich, wie hier die Umstände und Notwendigkeit der Person gewesen sind. Wir haben eine Teamsitzung für den 13.07.23 terminiert und thematisieren u.a. den Umgang mit dem Handy.

Jetzt mal allen Ernstes. Möchten Sie Ihre Mutter so vorfinden. Als Antwort bekam ich, als ich mich darüber aufgeregt habe, dass sie erst seit 10 Minuten dasitzen würde.
Ich habe den RTW anrufen lassen. Daraufhin wurde meine Mutter im Helioskrankenhaus stationär aufgenommen. Sie wird jetzt wieder aufgebaut. Das heißt sie bekommt Elektrolyte und andere Aufbaustoffe.
Ein Pfleger (Name?) hat mir gesagt dass sie die ganze Nacht schon komisch drauf war. So kannte er sie nicht, wollte aber den heutigen Tag nicht abwarten.

Aus der Pflegedokumentation ist zu entnehmen, dass Ihre Mutter in der Nacht nackt auf dem Bett vorgefunden worden ist. Zudem hat sie flüssig abgeführt und wurde im weiteren Verlauf auch nackt auf dem Badezimmerboden vorgefunden. Hierzu wurde ein Sturzprotokoll angelegt. Die pflegerischen Beobachtungen „Desorientierung und Verweigerung des Frühstücks am Morgen“ wurden in der Dokumentation festgehalten. Kurze Zeit später, so dokumentiert, sind Sie zu Besuch gekommen. Hier ist somit die Auswertung, Reaktion und Einleitung unserer Maßnahmen nicht mehr möglich gewesen.

Einer der Gründe, warum ich nicht das gefühlt habe, dass meine Mutter in diesem Heim gut aufgehoben ist. Nochmal aufgeführt, meine Mutter hat Pflegestufe 4.
Wenn Sie einen Angehörigen mit Pflegestufe 4 in ein Pflegeheim bringen, sollte das Pflegeheim eine umfassende Betreuung und Pflege gemäß den Bedürfnissen des Bewohners gewährleisten. Hier sind einige der Leistungen, die ein Pflegeheim in der Regel erbringen sollte:

  • Pflege und Betreuung: Das Pflegeheim sollte eine angemessene Anzahl von Pflegekräften haben, um eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten. Dazu gehört die Unterstützung bei der Körperpflege, beim Anziehen, bei der Nahrungsaufnahme und bei der Mobilität.
  • Medizinische Versorgung: Das Pflegeheim sollte eine angemessene medizinische Versorgung bieten. Dazu gehört die Verabreichung von Medikamenten, die Überwachung des Gesundheitszustands, die Zusammenarbeit mit Ärzten und die Bereitstellung von medizinischen Hilfsmitteln.
  • Mahlzeiten und Ernährung: Das Pflegeheim sollte ausgewogene Mahlzeiten anbieten, die den individuellen Ernährungsbedürfnissen entsprechen. Dabei sollten auch spezielle Diäten oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten berücksichtigt werden.

Wir sind uns den Leistungen bewusst und können Ihnen bestätigen, dass keine Gewichtsabnahme Ihrer Mutter bisher eingetreten ist und laut Aussage der Mitarbeiter Ihre Mutter mit Appetit isst und trinkt. Kleine Hilfestellungen zur Förderung der Selbständigkeit werden erbracht und sind dokumentiert. Bis zum 06.07.23 sind keine veränderten Ressourcen aufgefallen.

  • Aktivitäten und Beschäftigung: Ein gutes Pflegeheim sollte ein vielfältiges Aktivitätenprogramm anbieten, das die geistigen und körperlichen Fähigkeiten der Bewohner fördert. Dazu gehören beispielsweise gemeinsame Ausflüge, kreative Workshops, Spiele oder Musikveranstaltungen.

Ihre Mutter genießt die Betreuungsangebote in unserer Einrichtung. Laut Pflegedokumentation nimmt sie täglich Betreuungsangebote wahr, wie bspw. Sitzgymnastik, Bingo, Einzelgespräche auf dem Zimmer oder gemeinsames Eis essen. Bei den Temperaturen wurden u.a. Wassereis gereicht, damit die Flüssigkeitsversorgung kontinuierlich gewährleistet ist.

  • Soziale Integration: Das Pflegeheim sollte Möglichkeiten bieten, soziale Kontakte zu knüpfen und soziale Interaktionen zu fördern. Dies kann durch gemeinsame Mahlzeiten, Gemeinschaftsräume oder auch durch die Organisation von Feiern und Veranstaltungen geschehen.

Die Mahlzeitenangebote nimmt Ihre Mutter im Gemeinschaftsraum wahr. Darüber hinaus gesellt sich Ihre Mutter zu den anderen Bewohnern, indem Sie eigenständig auf die Terrasse geht und den Wohnbereich verlässt.

  • Pflegeplanung und -koordination: Das Pflegeheim sollte in Zusammenarbeit mit dem Bewohner und seinen Angehörigen einen individuellen Pflegeplan erstellen und regelmäßig überprüfen. Dies beinhaltet die Festlegung von Zielen, die Überwachung des Fortschritts und die Anpassung der Pflegeleistungen bei Bedarf.

Wir haben am 10.07.23 eine Fallbesprechung durchgeführt, die u.a. zur Evaluation der Ereignisse zukünftige Kompetenzen ermöglicht und die Betreuungs- und Versorgungssituation verbessern soll. Der Struktur einer Fallbesprechung folgt, dass nicht nur der Bewohner selbst, sondern vor allem die Angehörigen einbezogen werden. Entsprechend werden Sie nach Rückkehr Ihrer Mutter aus dem Krankenhaus zur Fallbesprechung eingeladen, damit die individuelle Pflegeplanung präzisiert und evaluiert wird.
Zusammenfassend stellen wir fest, dass wir die notwendigen zu erbringenden Leistungen erbracht haben. Die von Ihrer Mutter gezeigten Verhaltensweisen und Reaktionen sind für Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 nicht unüblich, sodass ein erheblicher Pflege -und Betreuungsaufwand, wie von Ihnen gefordert, übernommen werden muss und wird. Die von Ihnen ohne Abstimmung mit uns und ohne Einbeziehung des Hausarztes veranlasste Krankenhauseinweisung stellt unserer Ansicht nach nur eine optionale Maßnahme dar, da die Verlegung durch weitere von uns eingeleitete Maßnahmen obsolet geworden wäre. Wie Ihnen bekannt ist, wurde die Position der seit acht Wochen erkrankten Pflegedienstleitung, Frau Jacobi, wieder besetzt, sodass für zukünftige Fälle eine direkte und persönliche Abstimmung mit Ihnen sichergestellt ist.
Sollten Sie noch weitere Anmerkungen haben freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback.


Mit freundlichen Grüßen

Axel Hölzer
Geschäftsführung

Marvin Schell
Head of Business Development


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